Dart Barrels für Softdart & Steeldart

Für ein erfolgreiches Dartspiel benötigst Du das entsprechende Handwerkszeug. Die wesentliche Komponente eines Dartpfeils ist dabei das Griffstück, der so bezeichnete Dart Barrel. Um für den individuellen Wurfstil den besten Dartpfeil zu finden, ist die Auswahl des richtigen Barrel von enormer Wichtigkeit.

Der Barrel ist der Hauptbestandteil eines Dartpfeiles und befindet sich zwischen Dartspitze und Dartschaft, an dessen Ende sich der Dart Flight anfügt. Abgestimmt auf das spezifische Wurfverhalten des Dartspielers entscheidet der Barrel im hohen Maß über die Flugeigenschaften. Beim Barrel gilt es das Hauptaugenmerk auf verschiedene Kriterien zu richten. Material, Gewicht, Länge, Form, Grip und Gewinde spielen eine wichtige Rolle.

Gibt es Unterschiede zwischen Softdart Barrels und Steeldart Barrels?

Dartpfeile werden grundsätzlich in zwei Varianten angeboten. Das zumeist schlankere Softdart Barrel ist ausgelegt für das Spiel mit einer Kunststoffspitze und darf ein Gewicht von 21 Gramm nicht überschreiten. Steeldarts verfügen über eine Spitze aus Metall und der Barrel kann theoretisch über ein Gewicht bis zu 50 Gramm verfügen.

Welches Material sollte ich für meine Barrels wählen?

Den wichtigen Aspekt bei der Wahl des Materials, welches für die Herstellung Deines Dart Barrels verwendet wurde, kannst Du daran ersehen, dass alle übrigen Komponenten eines Dartpfeiles nur rund 2 Gramm ausmachen.

Dartpfeile Tungsten und Brass im Vergleich
Tungsten Barrels haben gegenüber der Variante Brass den Vorteil, dass sie deutlich dünner hergestellt werden können. Umso höher der Tungstenanteil, desto dünner kann der Barrel werden.

Das Material des Barrels ist also absolut ausschlaggebend für das Gewicht und zugleich dafür verantwortlich, wie sich der Dart im Flug verhält und in welchem Winkel sowie mit welcher Geschwindigkeit er auf die Dartscheibe triff.

Tungsten (Wolfram)

Tungsten Dart Barrel Vorteile
Tungsten (Wolfram) Dart Barrels können bei identischem Gewicht deutlich schmaler gefertigt werden als Modelle aus Brass.

Das hochwertigste und mittlerweile gängigste Material bei der Herstellung ist Wolfram (Tungsten). Wolfram weist eine enorme Materialdichtigkeit auf, welche es ermöglicht, den Barrel in einer schlanken Form anzufertigen, die dennoch ein höheres Gewicht aufweisen kann.

Die schlanke Form hat entscheidende Vorteil, da so die Darts auf engstem Raum am Board platziert werden können. Außerdem sind Tungsten Barrels äußerst stabil und widerstandsfähig gegenüber möglichen Beschädigungen.

Brass (Messing)

Dart Barrel aus Brass
Brass (Messing) Dart Barrels sind meist günstiger als die Variante aus Tungsten.

Die vor allem in der Vergangenheit zum Spiel genutzten Barrels, die auch heute noch preiswert zu erwerben sind, bestehen aus Messing (Brass) oder aus einer Nickellegierung.

Bei entsprechend höheren Gewichten ist die Form derartiger Barrels recht klobig und es ist vergleichsweise schwierig, drei Dartpfeile in einem Triple-Feld unter zu bringen. Brass Barrels sind zudem nicht so stabil wie ein hochwertiger Tungsten-Barrel.

Welche Dart Barrel Formen gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Dart Barrels werden in gewissen Grundformen hergestellt, wobei es innerhalb der verschiedenen Hauptformen auch noch zusätzliche Varianten gibt. Die jeweilige Form eines Dart Barrels ist ausschlaggebend für den Schwerpunkt des Darts und hat somit unmittelbare Auswirkungen auf den Wurf.

Zylinderform

Dart Barrel in Zylinderform
Ein Dartbarrel in Zylinderform hat einen gleichmäßig verteilten Schwerpunkt und ist schmaler als die anderen Varianten.

Die wohl am häufigsten verwendete Barrelform ist die schmalste Variante und zeichnet sich dadurch aus, dass der Barrel durchgängig etwa die gleiche Breite aufweist. Die Gewichtsverteilung ist gleichmäßig verteilt.

Für das Spiel sollte ein etwas schwereres Gewicht gewählt werden, um die notwendige Beschleunigungsgeschwindigkeit beim Wurf schneller zu erreichen und damit nicht so viel Kraft aufgewendet werden muss.

Eine ideale Form für Spieler, die den Dart etwas weiter hinten greifen, denn der Dart bleibt auch während der Flugphase recht stabil.

Tropfenform

Dart Barrel in Tropfenform
Der Schwerpunkt eines Barrels in Tropfenform liegt vorne.

Die Tropfenform ist ideal für Spieler, die den Dart weiter vorn anfassen. Das Dartbarrel wird zur Metallspitze hin deutlich breiter, wodurch sich der Gewichtsschwerpunkt nach vorn verlagert.

Bei einem entsprechenden Wurfverhalten wird eine stabile Flugkurve des Steeldarts erreicht. Viele Spieler bevorzugen diese Art der Form, da die vorn liegende Verdickung am Barrel ihnen ein besseres Gefühl beim Handling des Darts ermöglicht.

Torpedoform

Dart Barrel in Torpedoform
Bei einem Dart Barrel in Torpedoform liegt der Schwerpunkt in der Mitte.

Wie der Name schon besagt, gleicht der Barrel einem Torpedo, welcher in der Mitte am breitesten ist und sich zu den Enden hin dünner gestaltet.

Der Schwerpunkt liegt mittig, doch nur wenige geübte Spieler greifen auch den Dart in der Barrelmitte und kommen mit den etwas schwierigen Abwurfverhältnisse beim Spiel mit einem Steeldart dieser Form zurecht.

Auf was ist beim Grip des Dart Barrels zu achten?

Außer der Form eines Dart Barrels liegen weitere wichtige Aspekte auf seiner Oberflächenbeschaffenheit, dem Grip. Diese Oberfläche kann relativ glatt ausgearbeitet sein oder ist von einer Riffelung geprägt. Die Intensität der einzelnen Riffelungen oder Einkerbungen wird in jeweilige Grip-Level unterteilt.

Tipp: Für präzises Training bzw. die Wettkampfvorbereitung sind Dartboards mit kleineren Double/Triple-Feldern verfügbar, wie bspw. das Champions Choice Dual Core von WINMAU*.

Ein Barrel, welches beim Wurf ständig aus den Fingern gleitet und damit die Treffer am Board nach links oder rechts „verziehen“, wird eine zu glatte Oberfläche aufweisen.

Zu einem ähnlichen Effekt kann es kommen, wenn die Riffelung des Barrels zu stark ausgeprägt ist und Du beim Abwurf regelrecht daran hängen bleibst. Auch dann wird der Wurf „verrissen“.

Die Wahl eines optimalen Grips ist ein äußerst wichtiger Punkt beim Dartspiel und sollte nicht unterschätzt werden.

Grip-Level 1

Beim Grip-Level 1 ist der Barrel fortlaufend nahezu glatt und weist nur wenige Detaileinkerbungen auf. Das kommt vorrangig Spielern entgegen, die während des Abwurfs mit den Fingern am Barrel hängen bleiben.

Grip-Level 2

Grip-Level 2 sorgt mit mehreren in den Barrel eingefrästen Rillen für einen mittleren Grip. Damit ist er gut geeignet für Spieler, die den Dart stets an der gleichen Stelle greifen.

Grip-Level 3

Die Oberflächenbeschaffenheit bietet einen starken Grip. Der Barrel weist deutlich eingearbeitete Rillen oder Noppen auf, die den Fingern sehr guten Halt geben. In diesem Level werden auch sogenannte „Sharkzonen“ integriert, das bedeutet Rilleneinfräsungen mit scharf geschliffenen Kanten.

Grip-Level 4

Beim Grip-Level 4 ist die Barreloberfläche fast ausschließlich durch die Griffzonenfräsungen bestimmt, was zu einem sehr starken, zumeist scharfkantigen Grip führt. Eine derartige Oberflächenstruktur wird von Spielern bevorzugt, deren Hände besonders stark schwitzen oder durch körperliche Arbeiten extreme Beanspruchungen aufweisen.

Welches Gewicht sollte ich bei meinen Dart Barrels wählen?

Das Gewicht des Barrels richtet sich wie viele andere Kriterien bei den Darts nach den persönlichen Eigenarten des Spielers. Wichtig für Dich ist es abzuschätzen, wie viel Kraft Du beim Wurf aufwendest und wie sich Dein Wurfstil entwickelt.

Als Richtlinie und anhand der allgemeinen Erfahrungswerte sollten Softdart Barrels ein Gewicht zwischen 16 und 21 Gramm und Steeldart Barrels ein Gewicht zwischen 21 und 24 Gramm besitzen.

Welche Dart Barrels eignen sich für Anfänger?

Einsteigern ist sowohl im Steeldartbereich als auch bei den Softdarts ein Barrel in Zylinderform zu empfehlen, da diese Variante auch kleinere Fehler verzeiht und im Flug stabil bleibt. Für den Softdartbereich sollte das Barrelgewicht bei 18 Gramm liegen, bei den Steeldarts um die 22 Gramm.

Häufige Fragen

Profispieler nutzen für ihre Dartpfeile jegliche Formen von Barrels. Michael van Gerwen und Gerwyn Price spielen eine klassische Zylinderform mit mittig liegenden Schwerpunkt. Auch Peter Wright favorisiert dieser Art Barrel, spielte aber auch schon mit Barrels in Torpedoform. Altmeister Phil Taylor verwendete zumeist Dartbarrels in Tropfenform mit vorne liegenden Schwerpunkt.

Ja. Die UNICORN PURIST DNA-Serie von Gary Anderson oder James Wade bestehen aus 90 Prozent Tungsten und sind mit einer besonderen Titaniumbeschichtung versehen, die im Licht wie ein Regenbogen schimmert.

Der Clou: Die DNA-Beschichtung macht jedes einzelne Barrel zu einem Unikat. Alle weiteren Informationen zu diesem Produkt erhältst Du auf der Produktseite.

Zum Reinigen Deiner Dart Barrels empfiehlt sich ein handelsüblicher Ultraschallreiniger, wie man ihn auch für die Schmuck- oder Münzreinigung einsetzt. Derartige Geräte sind in Onlineshops bereits für rund 30 Euro zu erwerben.

Alternativ können die Barrels natürlich auch in der Spülmaschine oder per Hand mit der Zahnbürste gereinigt werden. Einige Spieler legen die Barrels mitunter in ein Wasserbad, welches Tabs zur Reinigung von Zahnprotesten enthält.

Bei Barrels mit Farblackierungen ist darauf zu achten, dass die Intensität der Reinigung nicht zu hoch ausfällt, da sich sonst Lackpartikel ablösen können.

Das klassische 2BA-Schraubgewinde moderner Dartbarrels lässt keine dünneren Durchmesser als 6 mm zu. Um noch dünnere Durchmesser zu erreichen, konzipierte man mit den M3 Barrels Außengewinde zur Verschraubung von Schaft und Spitze. Dem Barrel wurde damit Masse hinzugefügt, sodass ein M3 Barrel bei einem Beispielgewicht von 18 Gramm einen Durchmesser von 4,6 mm aufweist, während der 2BA Barrel 6 mm Durchmesser hat.

Gedacht war dieses System für die Verwendung von sehr schmalen Barrels, um möglichst viele Darts in einem Triple-Segment zu platzieren und einen schnelleren Wechsel von Spitzen sowie Shafts zu ermöglichen. Die M3-Dartsysteme sind noch am Markt erhältlich, haben sich bei der breiten Masse der Spieler allerdings nicht durchgesetzt.

Erfahrene und fortgeschrittene Spieler kaufen sich Dart Barrels gern einzeln und setzen sich den Dartpfeil aus ihren Lieblingskomponenten selbst zusammen. Für Einsteiger empfiehlt es sich zunächst auf ein Set zurückzugreifen, um dann den eigenen Stil zu entdecken und weiter zu entwickeln.